Schon seit Tagen wurde sie diskutiert, jetzt ist sie gekommen, die Verpflichtung für alle Arbeitgeber, den Mitarbeitern mindestens einmal in der Woche einen COVID19-Schnelltest oder Selbsttest anzubieten. Die Folge: es werden täglich mehrere Millionen von entsprechenden Tests benötigt, um dieser Verpflichtung überhaupt nachzukommen.
Zwar wird das Gesundheitsministerium nicht müde, darauf hinzuweisen, man habe ausreichend Reservierungen und Bestellungen vorgenommen und es sei kein Mangel an Tests zu erwarten - die Realität sieht aber ganz anders aus: der Markt ist leergefegt, die Preise im Steigflug, was aber noch viel schlimmer ist – bei den Anbietern herrscht Goldgräberstimmung und wie immer in solchen Situationen sind es kriminelle Energien, die vermehrt dazu führen, dass auf dem Markt zunehmend Fälschungen und minderwertige Ware auftauchen.
Insbesondere die chinesischen Hersteller nehmen bei Vorkasse Millionen von Bestellungen an, können dann nicht liefern oder fahren die Produktion zu Lasten der Qualität hoch. Es ist auch bereits vorgekommen, dass statt entsprechender Reagenzien einfach Wasser in die Testküvetten gefüllt wurde.
Anderenorts werden Schnelltests zu Millionen Stück im Ausland umgepackt, um dann wieder am deutschen Markt als Selbsttests aufzutauchen, die dann, bedingt durch die hohe Nachfrage, wesentlich teurer verkauft werden, obwohl sie über keine entsprechende Zulassung verfügen.
Wer nun aber glaubt, die Behörden würden in diesen Fällen einschreiten, um Schlimmeres zu verhüten, irrt.
Das BfArM - für die Meldung von sogenannten Vorkommnissen zuständig - ist völlig überlastet, reagiert weder auf telefonische noch schriftliche Anfragen. Gleiche Situation beim Paul Ehrlich-Institut, auch hier keine Auskunft, wie denn die Qualität der Schnelltests überprüft wird, oder z. B. durch den Anwender überprüft werden könnte.
Konstanz, 15. April 2021